Elfenbeintürme werden im Zusammenhang mit Kunst (und Wissenschaft) immer wieder thematisiert. Im Zusammenhang mit Elfenbeintürmen geht es um den Realitätsbezug, - die Weltferne bzw. Weltfremdheit oder die Weltnähe -, von Kunst und Künstlern. Es geht um Fragen wie die, wofür Kunst steht und wozu Fiktion überhaupt nützlich ist. Es geht um die Daseinsberechtigung von Kunst und Künstlern in einer an Wirtschaft, Nutzen und Effizienz orientierten Welt, in der der Raum für Geschichten und Erzähltes enger wird. Es geht um die Freiheit der Kunst und um die Freiheit von Künstlern. Wo es um Freiheit geht, geht es immer um alles und - existenzialistisch gesehen - auch um die Angst (vor der Freiheit) und - salopp gesprochen - immer auch um den Käse, den alle zum Leben brauchen.
1972 proklamierte Peter Handke: Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms. Am 9. November 2018 eröffnete Felicitas Hoppe die BuchBasel. Der Untertitel ihrer Rede lautet: Wir sind keine Bewohner des Elfenbeinturms. - Die NZZ brachte in den vergangenen Tagen eine gekürzte Fassung dieser Rede. Hier kann man jetzt die ungekürzte Fassung lesen.