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Eine völlig durchgeknallte Arbeitswelt

Undurchsichtige Rankings und charmante Cheerleader

von: Uwe Dörwald

Eduardo Rabasa / Foto: Oswaldo Ruiz

Stellen sie sich vor, sie kommen morgens zu ihrem Arbeitsplatz und in der Lobby ihrer Firma hängt ein überdimensionierter Bildschirm, auf dem sie immer ihren Namen finden können und dahinter steht eine Bewertung, wo sie gerade in der Firma gerankt sind. Ob ihre firmeninternen Aktien oder ihre Reputation gestiegen oder gesunken sind, sehen sie sofort, wie alle anderen auch. Den Algorithmus bzw. die Kriterien, nach denen sie und ihre KollegInnen bewertet werden, kennt niemand, außer dem Chef, den noch niemand gesehen hat und der sich nur mit unverständlich gemurmelten Anweisungen, die durch Lautsprecher in die Büros übertragen werden, zeigt. Zusätzlich müssen sie sich täglich einen neuen freien Arbeitsplatz suchen und den KollegInnen im Büro geht es genauso. Eine Folge davon ist, dass man sich nicht mehr kennt und auch nicht mehr kennenlernen will. Jede und jeder arbeitet nur noch für sich und beobachtet argwöhnisch die interne Konkurrenz. Und dann gibt es noch eine Gruppe reizender und junger Cheerleader, die gelegentlich durch die Büros ziehen, ein Liedchen trällern und die, bei denen sie stehen bleiben, wissen, dass sie packen und sich sofort einen neuen Job suchen können. Die Cheerleader sind das überaus charmante Kündigungskommando der Beratungsfirma Soluciones (Lösungen).    

So sieht sie aus - die schöne neue Arbeitswelt 4.0 im neuen Roman des Mexikaners Eduardo Rabasa mit dem Titel Der schwarze Gürtel.

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