Beschäftigt man sich längere Zeit mit den Themengebieten Post-Moderne, Geschichtsphilosophie, Philosophie der Geschichte oder den Diagnosen der Gegenwart, dann wird es irgendwann wichtig, der Frage nachzugehen, was man eigentlich macht, wenn man sich philosophisch oder auf andere Art und Weise mit den Fragen der Geschichtsphilosophie, der Analyse oder der Beschreibung der Gegenwart befaßt. Von Fontane stammt ein Satz, der diese Bemerkungen illustriert. Der Satz heißt: »Das Alte, sofern es ein Recht darauf hat, soll man lieben. Aber für das Neue soll man recht eigentlich leben.« Man sieht schnell - dieser Satz hat einen Bezug nicht nur zur (Beurteilung/Wertung von) Literatur, sondern durch die Unterscheidung von Alt und Neu (Vergangenem und Gegenwärtigem / Antiquiertem und Modernem) auch zur Geschichte, und er enthält eine Option für die Gegenwart und für das, was kommt, aber keine prinzipielle Abneigung gegenüber dem, was vergangen ist.
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Zwischen Warnung und Hoffnung
Einige Bemerkungen zur geschichtsphilosophischen Diagnose der Gegenwart
von: Uwe Dörwald